Fataler Einbruch im letzten Drittel – Klatsche gegen Esslingen

Nicht viel zu lachen hatten die 1b-Rebels im letzten Heimspiel des Jahres.
Denn ausgerechnet im Neckarderby vor 120 Zuschauern gegen den Nachbarn Esslingen setzte es eine heftige 3:14 (0:1/2:5/1:8)-Klatsche, bei der der aktuell Tabellenzweite der Landesliga den Hausherren letztlich keine echte Chance ließ.

„C“ Leo Schätzle, Stuttgarts Best

Das Spiel begann zunächst vielversprechend, denn obwohl die Gäste sofort nach vorne drückten und versuchten das Heft in die Hand zu nehmen, lief dort nicht alles rund.
Nicht jeder Paß fand einen Abnehmer und auf dem Weg nach vorne prallte der Gegner auf einen gut strukturierten Stuttgarter Verteidigungswall.
Dies alles hatte einen Grund, denn vor dem Spiel wurden in der Rebellen-Kabine klare Deckungsaufteilungen vereinbart, um dem zu erwarteten Esslinger Offensivdrang besser in den Griff zu bekommen.
„Wir müssen uns auf eine Abwehrschlacht einstellen, lasst sie anrennen…“,
so Stuttgarts Defender Gregor Michalik noch kurz vor Spielbeginn.

Aber nicht nur das, sobald sich die Möglichkeit zum Kontern bot, versuchte man den Gegner seinerseits unter Druck zu setzen.
Insbesondere der erste Stuttgarter Sturm mit Bartmann, Schätzle, Leis brachte die Gäste-Defensive einige Male in Verlegenheit, aber der Ex-Stuttgarter Goalie Max Jetter war nicht zu überwinden.
In der 14. Minute fiel dann überraschend der Führungstreffer der Esslinger durch Keven Frank, der in Abstauber-Manier einen Abpraller im Gehäuse unterbringen konnte.
Überraschend deshalb, weil sich beide Teams über die Dauer betrachtet mehr oder weniger egalisierten.
Die Zwiebelstädter hatten zwar mehr Spielanteile, aber so richtig zum Abschluss kamen sie nicht, und wenn doch, war Stuttgarts Goalie Niklas Syguda zur Stelle.
Losgelegt wie die Feuerwehr, dann aber auch mit Blaulicht vom Weg abgekommen.
Esslingen kam nicht ins gewohnte Spiel.
Die Taktik der Waldau-Rebellen ging auf.

Und die Hausherren machten im Mittelabschnitt da weiter, wo sie im 1. Drittel aufgehört hatten.
Waren die Esslinger im Angriff, lauerten die 1b-Rebellen aus einer dicht gestaffelten Abwehr auf ihre Konterchance.
Die Waldau-Truppe zu Beginn jetzt aber auch mit hochkarätigen Einschussmöglichkeiten, aber es fehlte der ultimative Abschluss, jemand der die Scheibe einfach mal „reinprügelt“…
Dann fast schon der Klassiker: Doppelschlag der Gäste innerhalb knapp 40 Sekunden und es stand 0:3 (26.Min.)
Kurz den Überblick verloren, und Esslingen nutzt dies eiskalt aus.
Aber es war weiterhin kein einseitiges Spiel, denn auch die Waldau-Boys spielten durchaus weiter nach vorne und beschäftigten den Gegner, der immer noch nicht wie gewohnt im Spiel war und auch Dinge zeigte, die man von Esslingen nicht gewohnt war.
Die bekannte individuelle Stärke des Gegners zeigte sich nicht im Kollektiv.
Die Fehlpass-Quote bei beiden Teams nahm teilweise erschreckende Ausmaße an.
Nur der Blick auf die Anzeigentafel lies noch den Unterschied erkennen.
In der 36. Minute dann der längst überfällige Anschlusstreffer der 1b-Rebellen durch Tim Dombrowski, der sich über links ins Angriffsdrittel tankte und dann mit einem trockenen Flachschuss vom Bullykreis das 1:3 erzielte.
Doch keine 60 Sekunden später die Esslinger Antwort:
wieder ein Doppelschlag zum 1:5 innerhalb von 15 (!) Sekunden (36.Min.)
Ein absolut kurioser Spielverlauf, das Ergebnis passt überhaupt nicht zu dem, was sich auf dem Eis abspielte!
Esslingen brutal effektiv !
Aber die 1b-Rebels ließen nicht locker:
63 Sekunden später nimmt Stuttgarts Kapitän Leo Schätzle die Scheibe an der eigenen Blauen auf, läuft durch auf Jetter und versenkt das Hartgummi links oben zum 2:5 (38. Min.)
Das letzte Wort aber hatten die Gäste von der Neckarinsel kurz vor Drittelende durch Lars Schmohl, der das Spielgerät frei vor Syguda zum 2:6 einschieben konnte.
Immer wenn die Abendroth-Truppe dran war langsam die Ernte einzufahren, kommt Esslingen und fährt mit dem Panzer über die Felder…aber es sollte noch schlimmer kommen.

Das letzte Drittel war gerade einmal 39 Sekunden alt, da war die Partie für die Rebellen auch schon gelaufen:
Esslingens Ex-Profi Michael Fink traf zum 2:7, und von diesem Schock erholte sich die Fernsehturm-Truppe nicht mehr.
Jetzt fielen die Tore beinahe im Minutentakt.
Esslingen zwar immer noch nicht überzeugend bzw. so wie man sie von der Spielstärke her kennt, aber das Scoreboard lügt nicht: die Gäste zogen auf und davon.
Auch wenn der Spielstand vielleicht was anderes aussagt, die 1b-Rebels sind keineswegs auseinandergefallen, und versuchten sogar weiter nach vorne zu spielen, aber die Gäste von der Neckarinsel spielten das Ding jetzt routiniert runter.
Erwähnungswert aus Stuttgarter Sicht wäre noch der Treffer zum 3:11 durch den an diesem Abend mit Abstand stärksten Rebellen-Spieler und Kapitän Leo Schätzle, der nicht nur durch seine 2 Tore auffiel, sondern auch durch seinen vorbildlichen Kampfeinsatz.

Fazit:
Leider werden immer wieder dieselben Fehler gemacht. Man spielt im Prinzip lange Zeit gut mit, erarbeitet sich Chancen, ist im Spiel, aber in den entscheidenden Zweikämpfen verliert man zu leicht die Übersicht und Mannschaften wie Esslingen strafen sowas knallhart ab.
Das heute einige vielleicht nicht in ihren besten Tag hatten und die Mannschaft wieder nicht in Bestbesetzung antrat – geschenkt, denn es soll hier nicht als Ausrede dienen.
Viel entscheidender ist es, dass es trotz guten Ansätzen nicht gelingt die Leistung auf die Anzeigentafel zu bringen.
Und die Aufgabe am letzten Spieltag 2019 wird nicht einfacher:
Am kommenden Samstag 14.12. um 19 Uhr geht es in der Helios-Arena gegen die Fire Wings aus Schwenningen.

Zum Abschluss möchte sich die Mannschaft bei den Stuttgarter Fans bedanken, die trotz der Niederlagen der letzten Zeit immer  hinter dem Team stehen!

Vielen Dank für eure Unterstützung !

1b-Rebels vs. ESG Esslingen 3:14 (0:1/2:5/1:8)

13:27 0:1 K. Frank
25:40 0:2 Martin (Morgenthaler)
26:17 0:3 M.Fink (Frank)
35:06 1:3 Dombrowski PP1
36:04 1:4 Schmohl (Baumann)
36:19 1:5 Wirth (Martin)
37:22 2:5 Schätzle (Leis/Bartmann)
39:05 2:6 Schmohl (Baumann/Dickopf)
40:39 2:7 M. Fink (S. Fink)
41:29 2:8 Schmohl
43:21 2:9 K. Frank (M. Fink/S. Fink)
44:34 2:10 Halbych (Baumann/Schmohl)
48:12 2:11 Wirth (Martin)
50:38 3:11 Schätzle (Leis/Bartmann)
54:14 3:12 S. Fink (M. Fink/Stephan) PP1
57:30 3:13 Halbych (Wirth)
59:25 3:14 Halbych (M. Frank)

Für Stuttgart spielten:
Niklas Syguda (Goalie bis 42.Min.), Patrick Thierfelder (Goalie ab 42. Min.), Phlipp Rusch, Timo Dombrowski, Marek Prokes, Carlo Sala de Llobet, Josip Strutz, Gregor Michalik, Lukas Borchert, Jesper Leis, Michael Bartmann, Fabian Schneider, Nino Häberlen, Louis Cieplik