1b-Rebels unterliegen effizienten Esslingern

„Gekämpft, aber nicht gedreht“.
Es gibt Tage, da läuft es nicht so, wie man es sich erhofft hatte. Wenn diese Tage dann auch noch auf einen Derby-Termin fallen, wird das Ergebnis umso bitterer.
So geschehen am Samstag, beim Spiel der Waldau-Truppe auf der Neckarinsel, das man gegen den Titelspiranten aus Esslingen klar mit 8:3 (2:1/4:2/2:0) verlor.

Hoch motiviert gingen die Strieska-Boys zum face-off und spielten mutig und kraftvoll nach vorne. Mit der ersten großen Chance durch Darius Sirch setzte man auch gleich die erste Duftmarke. Keine 2 Minuten später waren die Rebellen einen Schritt weiter, denn die Scheibe lag plötzlich im Esslinger Gehäuse, aber der Torschuss von Leo Schätzle fand keine Anerkennung durch die Schiedsrichter.
_DSC1596Nach dem anschließenden Bully aber gelang unserer #18 Max Strehle durch einen strammen Schuss endlich der verdiente Führungstreffer (0:1), denn die 1b-Rebellen hatte bis dato die eindeutigeren Offensivaktionen, während die Hausherren große Probleme hatten die dicht gestaffelte Abwehr zu knacken.
Stuttgart hielt defensiv die Positionen, und tat damit genau das Richtige. Die Esslinger taten sich unheimlich schwer, denn die Rebellen verteidigten nicht nur, sondern schickten umgehend die Kavallerie nach vorne, sobald sich ihnen die Möglichkeit bot und setzte damit dem Gegner mächtig zu.
Esslingen blieb trotz allem stets gefährlich, aber mit Niklas Syguda stand wie immer ein guter Rückhalt im Stuttgarter Kasten, der brenzlige Situationen vereitelte und Ruhe ausstrahlte, um die defensive Stabilität wieder zu erden.
Chancenlos war er aber in der 15. Minute als der Esslinger Keven Frank einen Schuß von Florian Fink unhaltbar abfälschen konnte (1:1).
Dieser Treffer gab den Hausherren jetzt richtig Auftrieb, aber die 1b-Rebels hielten nach wie vor dagegen und hatten großes Pech als Stuttgarts Youngster-Rakete Ben Daubner penaltyartig auf Esslingens Schlussmann Michael Sverak zustürmte, aber das Hartgummi nicht versenken konnte.
Besser machte es kurze Zeit später der starke Ex-Stuttgarter Dani Halbych auf der anderen Seite als er die Scheibe in einer 1:1 Situation an Syguda vorbei bugsierte zum Pausen-Endstand von 2:1.
Der Eishockeygott trug zeitweise ein Esslinger Trikot….

_DSC2037Die Waldau-Cracks liefen auch im zweiten Abschnitt zunächst weiter an, doch der Ertrag blieb gleich Null, das Esslinger Tor war wie vernagelt. Selbst in doppelter Überzahl gelang nicht der entscheidende Durchbruch. Bitter war, dass die Gastgeber genau dies besser machten und in der 27.Minute im Powerplay zum 3:1 kamen und keine 60 Sekunden später in Unterzahl gar auf 4:1 erhöhten.
Doch damit nicht genug, in der 35. Minute zappelte die Scheibe erneut im Stuttgarter Gehäuse (5:1). Esslingen war wieder in Überzahl erfolgreich und letztlich in diesen Powerplay-Situationen insgesamt hellwach und sehr effektiv !
Stuttgarts Dennis Wanner setzte zwar anschließend einen Schlagschuss vom Slot in die Esslinger Maschen (5:2), aber 2 Minuten später stellte der Esslinger Manu Geiger in Unterzahl (!) den alten Abstand wieder her (6:2).
Es war zum Verzweifeln…
Es spricht aber für die Moral der Degerlocher sich nicht hängen zu lassen, sondern weiter Gas zu geben. Die Belohnung folgte dann kurz vor Ende des Drittels durch den Aktivposten Darius Sirch, der die Scheibe von der eigenen Blauen übernahm und in einem starken Solo-Lauf zum 6:3 vollendete. Geht doch…

_DSC1620Der letzte Spielabschnitt sollte dann die Entscheidung bringen, denn eines war auch klar: trotz der vielen Gegentreffer und des eindeutigen Spielstands war Esslingen durchaus verwundbar. Aber die Fink-Truppe machte aus wenig -> viel, während hingegen die Waldau-Boys aus viel -> zu wenig machten und letztlich ihre Möglichkeiten nicht nutzten.
In der 44. Minute ein weiterer Esslinger Überzahltreffer durch Keven Frank und die Entscheidung dann 5 Minuten vor Ende der Partie wieder durch Keven Frank zum schlussendlichen 8:3.

Fazit:
Die Zuschauer sahen ein unterhaltsames Eishockey-Landesliga-Spiel auf gutem Niveau mit einem verdienten Sieger, wenngleich der Endstand um 2-3 Tore zu hoch ausgefallen ist, doch das soll hier nur am Rande vermerkt werden.
Die Strieska-Cracks verkauften sich unter dem Strich nicht schlecht, aber versauten sich die Torbilanz durch einige individuelle, teils grobe Nachlässigkeiten, die man sich in Esslingen nicht ungestraft erlauben kann.
Am Powerplay sollte unbedingt gearbeitet werden, denn hier liegt eine Menge Potential das brach liegt.
Ähnlich sah es auch Trainer Eric Strieska in seiner Analyse.
„Esslingen ist meiner Meinung nach das spielerisch stärkste Team der Liga. Wir können hier sehr viel lernen. Mit unserer Laufbereitschaft bin ich dagegen nicht einverstanden, in den entscheidenden Spielphasen muss da mehr kommen. Ebenso das Powerplay, da müssen wir wacher sein und vor allem mehr Disziplin an den Tag legen. Hervorheben will ich die Leistung unseres Goalies Niklas Syguda, der teilweise im Stich gelassen wurde. Positiv ist auch der Wille und das Nicht-Aufgeben der Mannschaft insgesamt. Nächste Woche steht ein Heimspiel an, da wollen wir diese Dinge verbessert in unser Spiel einbringen.“

Also: Helm auf, Handschuhe an und den Fokus auf den nächsten Gegner Maddogs Mannheim 1b richten, der am kommenden Samstag 04.November um 20 Uhr auf der Waldau erwartet wird….

Team Stuttgart:
Niklas Syguda (T), Max Jetter (backup), Dennis Wanner, Gregor Michalik, Jesper Leis, Ben Daubner, Daniel Zweckbronner, Jonathan Krause, Max Strehle, Marcel Giese, Masaru Komiyama, Veit Wenzel, Darius Sirch, Tolga Feroglu, Dmitri Busch, Jonas Mauch, Leo Schätzle
Trainer: Eric Strieska
Mannschaftsleiter: Ole Abendroth

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Text/Video: Ralf Seidel
Bilder: Miro Halbych