1b-Rebellen halten nur zwei Drittel mit – 13:1-Niederlage in Balingen

Im letzten Spiel der Saison kassieren die Waldau-Boys bei den Eisbären vor großer Kulisse eine deutliche 13:1 (3:1/8:0/2:0)-Niederlage.

Die Marschrichtung war klar: nur mit defensiver Disziplin kann man hier bestehen.
Der Gegner soll bereits in der neutralen Zone nicht nur die Scheibe , sondern auch die Lust verlieren und gezwungen werden das Spielgerät tief zu spielen, wobei bereits hier ein Knackpunkt war, denn die Popek-Truppe überrannte den Stuttgarter Defensivverband förmlich, der eigentlich noch gar nicht so richtig im Spiel war.

bal2Mit viel zu großem Respekt, und wahrscheinlich auch beeindruckt durch die große Zuschauerzahl (knapp 200) schien eine kurzzeitige Lähmung eingetreten, die nach nicht einmal 3 Minuten in eine 1:0-Führung der Gastgeber mündete.
Es dauerte eine gewisse Zeit bis man die Schutzschilde hochgefahren hatte, was auch nötig war, denn der Gegner trug seine Angriffe in Warpgeschwindigkeit vor und die 1b-Rebels hatten große Mühe sich schadlos zu halten.
In der 15. Minute dann das Undenkbare, als ein energisches Nachsetzen den gegnerischen Verteidiger hinter dem Balinger Gehäuse unter Druck setzte und die Scheibe über Jonathan Krause, Yannick Barthruff und Leo Schätzle schließlich den Weg ins Tor fand (1:1).
Da dürfte so manchen Balinger Anhänger der Bierbecher aus der Hand gefallen sein.
Aber kaum hatte er ihn wieder aufgehoben, lag das schwarze Spielgerät wieder im Stuttgarter Torgehäuse (2:1, 16.Min.).
Knapp 2 Minuten danach dann sogar das 3:1, was dem Spielverlauf so gar nicht entsprach, denn die Gastgeber hatten eindeutig mehr Spielanteile, aber im Stuttgarter Kasten stand Patrick Thierfelder seinen Mann und hielt seine Farben weiter im Spiel.
Aus Rebellen-Sicht trotz Rückstand eigentlich ein Achtungserfolg, denn man schaffte es irgendwie immer wieder mit vereinten Kräften den Puck aus dem Drittel zu bringen.

Bal1Dann kam der zweite Spielabschnitt und das Spiel bekam Schlagseite, mächtige Schlagseite.
In Unterzahl hielt man gegen die anrückenden Balinger zunächst noch tapfer dagegen. Kaum war die Zeit um, kassierten die Abendroth-Cracks das 4:1 und es begann die „gottlose“ Zeit…
Der Eishockeygott streifte sich offenbar ein Balinger Trikot über, nicht anders ist es zu erklären das alles, aber auch wirklich alles daneben ging.

Harte, tiefe Pässe aus der eigenen Zone wurden von den Balinger noch vor der Blauen abgefangen, gerade noch im letzten Moment parierte Schüsse landeten umgehend aussichtsreich bei einem Balinger Stürmer und Bandenabpraller entwickelten sich zu astreinen Sahnezuspielen für eine 100%-Tormöglichkeit.
Natürlich war nicht alles Zufall, aber phasenweise hatte es den Anschein als wäre auch die Hartgummischeibe grün eingefärbt…
Die 1b-Rebels standen jetzt unter gewaltigen Dauerdruck, die Zuschauer peitschten die Eisbären durch die Arena und am Ende stand ein ernüchterndes 11:1 auf der Anzeigentafel.
Ein Gruß nach oben, besser geht es nicht…

bal5Man braucht keine 2 Semester Psychologie studiert zu haben, um sich vorzustellen, was in der Stuttgarter Kabine los war.
Aber man raufte sich für den letzten Abschnitt nochmal zusammen, die Devise: ein „sich-Abschlachten-lassen“ wird es nicht geben !
Und tatsächlich, es wurde besser.
Die Abwehr stabilisierte sich, man war jetzt auch näher am Mann und spielte auch deutlich aggressiver.
Balingen zwar immer noch feldüberlegen, aber es war nicht mehr ganz so einfach wie im 2. Drittel.
In der 48. Minute schlugen die Gastgeber im Powerplay erneut zu (12:1), und setzten dann 4 Minuten vor Ende dann den Schlusspunkt zum 13:1.

Fazit:
Gratulation nach Balingen. Faire Truppe, gutes Spiel, verdienter Sieger.
Gratulation an beide Stuttgarter Goalies.
Es mag nach so einer heftigen Packung seltsam anmuten hier die Goalies hervorzuheben, aber ohne diese beiden wäre es mit Sicherheit zum Total-Untergang gekommen.
Es spricht für die Konzentration und Nervenstärke einen big save nach dem anderen abzuliefern, und sich nicht entmutigen zu lassen, wenn das Hartgummi doch einmal hinter einem einschlägt. Chapeau !

Die Saison 2017/2018 ist nun Geschichte und lebt nur noch in einem Ordner auf der Geschäftsstelle mit vielen Erinnerungen fort.
Es gab viele Höhepunkte z.B. mit dem überragenden Derby-Sieg gegen Esslingen und auch andere grandiosen Landesligaspiele, die man mitunter verlor, aber dem Gegner dabei nichts schenkte.
Bemerkenswert war hier immer der Umgang mit diesen Niederlagen.
In der Kabine danach ging es immer wertschätzend, konstruktiv kritisierend und im besten Sinne positiv zu.
Dies alles zeichnet ein echtes Team aus.
Der Spruch, dass man den Teamspirit erst in der Niederlage erkennt, trifft in hier vollumfänglich zu.
Unabhängig vom Tabellenplatz hat man sich wieder ein Stück weiterentwickelt, oder wie es der Trainer Eric Strieska ausdrücken würde: wir haben die Messlatte wieder ein Stück nach oben verschoben.
Daran gilt es in der neuen Saison weiter zu arbeiten.

Wir bedanken uns bei den immer zahlreicher werdenden Supportern, und dem Team um das Team herum, ohne die ein Spielbetrieb nicht möglich wäre.
Danke an Ole Abendroth für seinen Einsatz als Interimstrainer, Danke an die Stadionsprecher, insbesondere an den unermüdlichen Bernd Wegst und natürlich an die Zeitnehmer-Legende und gute Fee des Stuttgarter Eishockeys Julia Wolter.
Ohne euch wären wir gar nichts !

Wir sehen uns wieder, zur neuen Saison 2018/19 !

Eisbären Balingen vs. Stuttgart Rebels 1b  13:1 (3:1/8:0/2:0)

Für Stuttgart am Schläger:
Patrick Thierfelder (Goalie bis 31.Min.), Niklas Syguda (Goalie ab 31.Min.), Dennis Wanner, Gregor Michalik, Valentin Weymann, Max Klöckner, Yannick Barthruff, Masaru Komiyama, Veit Wenzel, Josip Strutz, Julien Frey, Jonathan Krause, Daniel Kolev, Kjell Wenzel, Leo Schätzle
Trainer: Ole Abendroth
Mannschaftsleiter: Ralf Seidel

Text/Video/Fotos: Ralf Seidel